Jakobsmuschelschale oder Pilgermuschel

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Beschreibung

Jakobsmuschelschale oder Pilgermuschel, Größe ca 10-12 cm, Verbreitung Mittelmeer, Atlantik - maximale Größe 25 cm


Jakobsmuschelschale oder Pilgermuschel

  • Größe ca 10-12 cm
  • Verbreitung Mittelmeer, Atlantik
  • maximale Größe 25 cm

Ideal zur Zubreitung von Speisen, da die Muschel Hitze beständig und Spülmaschinen fest ist. Servieren Sie Ihren Fisch doch mal so. Eine größe Variante haben wir ebenfalls.

 

 

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Einsames Pilgern auf dem Jakobsweg ist nur noch auf wenigen Etappen möglich
 

Ausgetretener Pfad

Madrid. Voll, voller, Spanien. Der Touristenansturm schlägt dieses Jahr alle Rekorde und dies macht sich auch in spanischen Regionen bemerkbar, die bisher eher abseits der ausgetretenen Pfade lagen.

Das gilt zum Beispiel für den Jakobsweg, jene Pilgerroute, die sich über 800 Kilometer von den Pyrenäen an der französischen Grenze bis zur Kathedrale in Santiago de Compostela durch Nordspanien schlängelt. Dort ist es inzwischen mit der besinnlichen Ruhe vorbei: Jetzt im Sommer begeben sich lange Menschenkarawanen auf Wallfahrt.

Weil sich immer mehr Wanderer auf den Weg nach Santiago drängeln, warnt Bürgermeister Martino Noriega schon davor, dass seine Stadt in Gefahr läuft, „am eigenen Erfolg zu sterben“. Im vergangenen Jahr liefen bereits 280 000 Pilger über den Jakobsweg nach Santiago, deren Altstadt rund um die Kathedrale zum Weltkulturerbe gehört. In 2017 dürften es rund 300 000 werden.

Hinzu kommen jedes Jahr mehrere Millionen normale Touristen in die Stadt, in dessen Kathedrale die Gebeine des Apostels Jakobus (auf Spanisch Santiago) ruhen sollen. Insgesamt 800 000 Besucher übernachteten in dieser Stadt mit 100 000 Einwohnern, plus mehrere Millionen Tagesgäste. Und die Besucherkurve zeigt weiter nach oben. Kein Wunder, dass auch in dieser christlichen Stadt der Kirchen und Klöster, Spaniens boomender Tourismus zunehmend ganz weltliche Konflikte schafft. Mehr als 80 Millionen ausländische Urlauber werden dieses Jahr im spanischen Königreich ­erwartet.

Die linksalternative Stadtregierung Santiagos beschloss bereits vor zwei Jahren ein Moratorium für das Hotel- und Tourismusgewerbe in der City, weil sich Herbergen und Souvenirshops immer weiter ausbreiteten und die gewachsenen Altstadt-Strukturen erdrückten. Mit der Folge, dass die Immobilienpreise in den Himmel schossen, und die einheimische Bevölkerung aus der Innenstadt zunehmend verdrängt wird.

Um die Immobilienspekulation rund um die Kathedrale zu bremsen, wird nun auch in Santiago – ähnlich wie schon in den spanischen Tourismushochburgen Barcelona oder auf Mallorca – die illegale Vermietung von Ferienapartments durch Airbnb und andere Plattformen bekämpft. Nur offiziell registrierte Ferienwohnungen mit Lizenz dürfen noch angeboten werden. Sündern drohen hohe Strafen.

Niemand will hier die Touristen zum Sündenbock machen, schließlich lebt die Pilgerstadt nicht schlecht von ihren Besuchern. „Der Tourismus ist der Motor unserer Stadt“, räumt Bürgermeister Noriega ein. Er will die Touristenkarawanen lediglich in geordnete Bahnen lenken. „Wir müssen ein Qualitätsmodell suchen, das nicht die ganze Altstadt in einen Themenpark verwandelt.“ Auch beim Geschäft mit den Pilgern, das die Kassen laut klingeln lässt, dürfe nicht der Respekt vor den einheimischen Bewohnern unter die Räder kommen.

Zu tourismusfeindlichen Demonstrationen wie auf Mallorca oder der Metropole Barcelona kam es ­bisher in Santiago nicht. Aber dafür in der 600 Kilometer entfernten Stadt Logroño, die am Pilgerweg liegt. Dort demonstrierte eine kleine Bürgergruppe vor einigen Wanderherbergen und hielt Plakate mit der Aufschrift „Pilger geht nach Hause“ in die Höhe.

„Unsere Altstadt hat sich wegen der Tausenden von Pilgern in einen unbegehbaren und überaus lauten Ort verwandelt“, erklärten die Demonstranten. Der Pilgerstrom treibe die Preise der Bars und Restaurants in die Höhe und störe die Ruhe in den Altstadtgassen.

Viel Rückhalt fand die Mini-Demonstration jedoch nicht in Logroño, der Hauptstadt der Weinregion Rioja, die ihre Einnahmen vor allem der Produktion des Rebensafts und eben auch den Wallfahrern verdankt. Eine Unterschriftenkampagne der kleinen Anti-Pilgerbewegung, in der gefordert wurde, den Jakobsweg in großem Bogen um die Stadt herumzuleiten, scheiterte und wurde nur von 19 Bürgern der 150 000-Einwohner-Stadt unterstützt. Das klingt nicht gerade nach einer Revolution gegen die frommen Wallfahrer, die hier also von der großen Mehrheit der Bevölkerung weiterhin willkommen geheißen werden.

Die wirklichen Probleme auf dem Jakobsweg sind denn auch ganz andere. Und sie bereiten eher jenen Pilgern Kopfschmerzen, die mit der großen Illusion die Stiefel angezogen haben, einsam und still durch die schöne Landschaft Richtung Santiago zu wandern. Denn von Einsamkeit kann, wenigstens auf der Hauptpilgerroute von Frankreich nach Santiago, keine Rede mehr sein: Die Pilgerherbergen sind überfüllt. Wer nicht frühzeitig reserviert und nicht mittags am Ziel ist, bekommt kein Bett. Und vor vielen Bars, Trinkbrunnen und natürlich vor Santiagos berühmter Kathedrale muss man Schlange stehen. Aber auch das kann ja ein spirituelles Erlebnis ganz eigener Art sein.

 

Quelle: Weser Kurier vom 15.08.2017 - geschrieben von Ralph Schulze

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